Das Bierspiel wurde um 1960 am MIT (Massachusetts Institute of Technology) von der Systems Dynamics Group unter der Regie von Jay Forrester aufgesetzt. Mit Hilfe der Spieltheorie sollte den Schülern die Dynamiken einer Supply Chain in einem sehr simplen Game veranschaulicht werden. Durch Peter Senges Werk The Fifth Discipline, das eine detaillierte Darstellung eines gewöhnlichen Spielverlaufs enthält, wurde das Game einem größeren Kreis bekannt.
Inzwischen hat sich das Bierspiel zu einem klassischen Managementtraining durchgesetzt. Zur Beschreibung des Warenflusses werden Token oder Coins in der jeweiligen Stückzahl eingesetzt. List 1 repräsentiert und bleibt das Bestandsführungssystem auf der geeigneten Handelsebene. Diese wird immer zwischen den Handelsebenen vom Auftraggeber zum Auftragnehmer und wieder zurück zirkulieren und mit den jeweiligen Messwerten versorgt.
Alle bestellen 4 Bierkästen bei ihrem Anbieter und erhalten sie. Als er feststellt, dass sich die Beteiligten in das Spielgeschehen eingewöhnt haben, steigert er seine Forderung auf 8 Boxen und behält sie bis zum Ende (52 Wochen). Ungeachtet dieser einzigartigen Veränderung fluktuiert die Bedarfssituation auf den verschiedenen Handelsebenen merklich.
In der zweiten und dritten Partie werden einige Spielregeln geändert. Auf diese Weise kann jeder Informationen über seine Liefermöglichkeiten untereinander tauschen, eine Handelsbühne wird abgebaut oder blitzschnelle Lieferungen zwischen Brauereien und Händlern sind zulässig. Der Bierwettbewerb überzeugt durch seine Schlichtheit und Durchsichtigkeit. Selbst erfahrene Logistiker haben es trotz einfacher Vorschriften schwer, einen Aufbau zu vereiteln.
Deshalb wird das Bierspiel oft beim Einstieg in Change-Management-Projekte miteinbezogen. Das Game lässt sich in die Themenbereiche Logistics, Supply Chain Management, Process Management und Business Reengineering unterteilen.