Das Chanel Nº 5 ist ein Damenparfüm von Chanel, das der frz. Modedesigner Coco Chanel 1921 in Paris lanciert hat und das inzwischen von dem Modekonzern vertrieben wird. Die Chanel Nº 5 ist die erste einer Serie von Düften, die das House of Chanel im Laufe der Jahre auf den Markt gebracht hat und die als die wohl berühmteste Frauenduftserie aller Zeiten angesehen wird.
Chanel Nº 5" ist auch heute noch einer der 10 meist verkauften Düfte der Welt. Die Firma Chanel geht davon aus, dass alle 30 Sek. eine Flasche auf der ganzen Welt vertrieben wird. 1 ] Der Geruch, der durch eine Überdosierung eines 1:1:1 Akkordes der Aldehyde C-10 (Dekanal), C-11 (Undekanal) und C-12 (Dodekanal) gekennzeichnet ist, wurde von Ernest Beaux, einem französichen Drogisten und früheren Parfumeur am russisch-schlesischen Herrscherhof, geschaffen.
Chanel Nr. 5 ist im Unterschied zu den zu den Tagen des Feinen Siècle gebräuchlichen Parfums nicht aus dem Geruch einer einzigen Blüte, sondern eine vielschichtige Zusammensetzung aus zunächst exakt 31 Parfumrohstoffen (Basen nicht aufgeschlossen), obwohl Chanel selbst und die Fachliteratur immer wieder über mehr als 80 oder sogar 250 Komponenten berichten.
Bereits bei den ersten Anpassungsversuchen von Beauxs Parfum "Bouquet de Catherine", das er 1912 zu Gunsten von Katharina der Großen in Russland entwickelte und das er nun Chanel überreichte, musste Beaux den Gehalt an authentischer Rosenkern-Essenz und authentischem Jasmin absolut aus Kostengründen reduzieren, sonst wäre der Parfum nicht mehr bezahlbar gewesen.
Weil Mademoiselle Chanel auf der Stärke der Jasmin-Komponente beharrte, tat er dies mit der handelsüblichen Jasminbasis Jasmophore und seiner eigenen Rosenbasis "Rose E.B.". B. für Ernest Beaux). Die Vetiver-Note (Java-Qualität) ist für einen Frauenduft unüblich, da sie einen männlichen Kontrast am Beginn der Grundnote bildet und damit von der Signatur Beauxs Zeugnis ablegt.
Ende 1919 kam Ernest Beaux, einer der letzen ehemaligen Mitarbeiter des ehemaligen sowjetischen Parfumherstellers und Hoflieferant des Thronfolgers Alphonse Geldbörse & Co. von Moskau nach Frankreich in die Canner-Niederlassung der franz. Parfumfabrik Chiris aus Gräss le, die das Weingut Geldbörse kaufte. Zur Anpassung der Rezeptur von Beaux' "Bouquet de Catherine", 1914 in "Rallet N°1" umgetauft, an die französichen Parfümarohstoffe nahm er die Arbeiten an "Rallet Nº 1" in Cannes wieder auf.
Daraus resultierte eine Reihe von Anpassungsexperimenten, aus denen Coco Chanel später Nº 5 für ihr eigenes Parfum herauswählte. Weil Beaux dann bei Chiris beschäftigt war, bevor er 1924 zur neu gegründeten Parfümfirma Chanel kam, war es keine gute Idee, die Rezeptur mitzunehmen, die mit dem " Bouquet de Catherine " tatsächlich zu Rallet zurückkehrte.
Chiris hat nach den ersten Erfolgsgeschichten von "Chanel Nº 5" auch den Parfumeur Vincent Roubert, der die Post von Bello übernahm, 1926 beauftragt, eine Nachbildung nach dem Original "Bouquet de Catherine" zu machen. Es entstand "L' Aimant" (Coty, 1926), was den anfänglichen Erfolgskurs von "Chanel Nº 5" zu bedrohen schien.
Coco Chanel hatte in ihren frühen Tagen als Modedesignerin das Parfum streng abgelehnt: "Frauen parfumieren nur, wenn sie unangenehme Düfte haben. "Parfüms mögen für sie der Aushängeschild der Unabhängigkeit gewesen sein, wie Spitzen und Edelsteine, und so konkurrierte sie nicht mit ihrem Moderivalen Paul Poiret, als er 1911 die ersten Designerparfüms, das Parfum de Rosine, einführte.
Nur mit Kanels neuer Geliebter, Großfürst Dmitri, der sie Ernest Beaux und wahrscheinlich auch dem "Bouquet de Catherine", das von Dimitris Geschwistern verwendet wurde, vorführte. Auf einer Reise nach Cannes lernten Coco und Dmitri im Sommer 1920 Ernest Beaux in seinem Atelier kennen, wo er ihnen seine Arbeiten präsentierte.
Ursprünglich nur als weihnachtliches Geschenk für ihre besten Kunden bestimmt und zunächst auf 100 Flaschen begrenzt, hat sich Chanel für die fünfte Duftmuster der beiden Reihen entschieden, die von der Firma BEUX präsentiert und mit 1-5 bzw. 20-24 nummeriert wurden. Auf die Frage, wie sie das Parfum bezeichnen wollte, erwiderte sie: "Ich starte meine Sammlung immer am fünften Tag des fünften Monates, die fünf scheinen mir viel Freude zu bereiten - also möchte ich sie Nº 5 nennen".
Dein Lieblingsparfum sollte ein "Parfum für eine Dame mit dem Geruch einer Frau" sein. Die gespendeten Kunden forderten Lieferungen, und 1922 wurde "Chanel Nº 5" erstmals zum Kauf freigegeben. Gelegentlich kämpfte Coco Chanel gegen ihre eigene Parfümikone, weil sie sich durch ihre Geschäftspartner Theophilus Bader und Ernest Wertheimer geschwächt sah, denen sie mit der Begründung von PARFFUM S Chanel 1924 alle Rechte an ihren Parfüms übertragen hatte.
Mit Beaux' Unterstützung gründete sie 1946 "Mademoiselle Chanel Nº 1" in ihren eigenen Geschäften, wo anstelle der Aldehyd-Überdosis der Iris-Violett-Akkord in den Mittelpunkt rückte. Auf Veranlassung ihrer Gesellschafter wurde ihr zwar von den Gerichten der Vertrieb ihrer eigenen Chanel-Düfte in Frankreich verboten, aber sie konnte Wertheimer über ihre Niederlassungen in den USA, wo die Kundschaft unsicher reagierte, dazu bringen, ihre Aktien zu steigern und schließlich ihr Reback als Modedesigner ab 1954 zu erstatten.
The Extrait Perfume von Chanel No.5 ist eines der neuesten Parfums mit hohem Jasmingehalt und kann aus der eigenen Herstellung von Chanel in der Region Grüne Wiese stammen, die die florale Herztonnote bildet. Einer Sage nach ist die 0,6 %ige Überdosierung des Aldehyd-Akkords auf einen Mischungsfehler des Beaux-Assistenten zurückzuführen, der reine Aldehyde anstelle einer 10 %igen Lösung verwendete.
Das ist auch deshalb nicht wahrscheinlich, weil Beaux selbst bereits 1913 in seinem "Bouquet de Catherine" Aldehyde verwendet hatte, angeregt durch den erfolgreichen Parfum "Quelques Fleurs" des französichen Parfumeurs Robert Bienaimés (1876-1960) für die Parfumfabrik Houbigant im Jahr 1912.
Die schlichte, minimalistische Glasflasche für das Parfum Nr. 5, deren achteckige Gestalt an den Grundriß des Pariser Platzes Victoria de la Plaza de la Paris - wo Mademoiselle im Ritz lebte - erinnerte, wurde von Coco Chanel selbst gestaltet. Die Flaschenform wird auch für andere Chanel-Parfüms wie Coco seit 1984 eingesetzt.
Jede Flasche des Extrait-Parfüms Chanel Nr. 5 ist noch immer hermetisch von der Hand mit einer goldenen Schlägerhaut verschlossen. Spaetestens nach Marilyn Monroes beruehmter Stellungnahme von 1952 "Ich trage nur noch ein paar Tröpfchen Chanel Nº 5 zum Schlafen" konnte der Erfolgskurs von "Chanel Nº 5" nicht mehr verlangsamt werden und bleibt bis heute bestehen.
Die klassisch schlichte Flasche, die ein Warenzeichen der Firma Chanel ist, wurde 1959 in die permanente Ausstellung des Museums of Modern Art (MoMA) in New York City integriert. Jacques Helleu, der künstlerischer Leiter von Chanel, hat in den 1960er Jahren mit groß angelegten Anzeigenkampagnen maßgeblich zum Gelingen von Chanel No. 5 beigetragen.
Catherine Deneuve wirkte ab 1968 zunächst als Werbeträgerin für das Parfum auf dem nordamerikanischen Market. Bereits zwischen 1920 und 1930 brachte Chanel weitere Parfums auf den Markt, die alle von Ernest Beaux kamen, darunter "Chanel Nº 22" (1922) und "Cuir de Russie" (1924), "Gardenia" (1925), "Bois des Îles" (1926).
Im Jahr 1954 zog sich Ernest Beaux zurück und Heinrich Robert wurde sein Vorgänger. Für Coco Chanel schuf er "Chanel Nº 19", das erst nach ihrem Tode 1971 auf den Markt kam, und "Cristalle" (1974). Jacques Polge folgte Heinrich Robert und schrieb unter anderem "Coco" (1984), "Égoïste" (1990), "Allure" (1996), "Coco Mademoiselle" (2001) und "Chance" (2004).
Seit den 1970er Jahren wirbt Chanel für seine Parfums, vor allem " Chanel Nº 5 ", mit vertrauten Gesichtszügen, darunter Candice Bergen, Suzy Parker, Ali MacGraw, Lauren Hutton, Carole Bouquet, Estella Warren, Nicole Kidman, Vanessa Paradis und Audrey Tautou. Letzterer war auch in dem Kinofilm Coco Chanel - The Beginning of a Passion (Originaltitel: Coco avanciert Chanel ) in der Hauptrolle mit dabei.
Brad Pitt war 2012 der erste Mann, der als Werbefigur für den Parfum Chanel No. 5 vor der Fotokamera auftrat. In Anlehnung an den gleichnamigen Buchroman "Chanel Nr.5" von Bobby E. Lüthge[5] wurde 1947 eine Opernoper "Chanel Nr.5" geschrieben (Libretto: Bobby E. Lüthge, Werke von Friedrich Schröder, Texte von Günther Schwenn),[6] die im Metropol-Theater Berlin[7] uraufgeführt wurde.
Kanal Nr. 5 wurde aus einem geplatzten russischem Parfum, SontagsZeitung vom 29. Oktober 2007, S. 80, geschaffen.