Hochwertige Uhrenhersteller

Qualitativ hochwertige Uhrenhersteller

"Love at second sight" Wenn wir heute von luxuriösen Armbanduhren sprechen, denken wir in der Regel an Maschinenuhren mit automatischem oder manuellem Aufzug. Aber auch einige namhafte Uhrenhersteller - darunter Breitling, Chopard, Omega und TAG Heuer - bieten hochwertige technische Edeluhren mit Quarzwerk an. Es gibt geschichtliche Ursachen, warum diese heute im Luxus-Segment - ganz anders als der gesamte Markt - in der Masse sind und von Uhrenfreunden oft als "Liebe auf den zweiten Blick" empfunden werden.

Dafür haben sie im Lauf der Jahre eine Vielzahl von Neuerungen mitentwickelt. Dazu gehörten unter anderem bedeutende Etappen in der Geschichte der Uhren, und einige dieser technologischen Entwicklungen haben bis heute ihre Praxisrelevanz nicht verlor. Doch kaum eine Neuerung war für die gesamte Uhrenindustrie so wichtig wie die Weiterentwicklung von Quarz-Uhren.

Nur in Ausnahmefällen wurden die ersten Exemplare als Armbanduhren eingesetzt, sondern als Labor- und Messgeräte für naturwissenschaftliche Untersuchungen. Nach ersten Versuchen, tragbare Quarzglasuhren zu entwickeln, die am übermäßigen Energieverbrauch der verwendeten Röhren-Elektronik scheiterten, ist es dem schweizerischen Uhrenhersteller Patek Philippe Ende der 1950er Jahre gelungen, die ersten praktischen Armbanduhren aus Quarzglas zu produzieren.

Damals waren sie alle viel teuerer als hochwertige Armbanduhren mit Mechanik. Der Stand der Entwicklung der mikroelektronischen Technik ermöglichte um 1970 die Herstellung der ersten Quarzglasuhren für den Großverbrauch. Die Quarzuhrenpreise fielen bereits in den 70er Jahren tiefer aus als die für Mechanik. Dabei waren die quarzbasierten Armbanduhren deutlich präziser und, bis auf den gelegentlichen Akkuwechsel, praktisch verschleißfrei.

Die gleiche Zeitverzögerung begann im Bereich der Armbanduhr. Schon 1967 erregten Quarzuhren großes Publikumsinteresse, als sich die vom Schweizerischen Centre Electronique Horloger (CEH) und der Japaner Seiko vorgelegten Quarzuhrenprototypen im Chronometer-Wettbewerb des Neuenburger Sternwarte als allen anderen Mechanikern unterlegen erweisen.

Dank des Temperaturausgleichs erzielten die schweizerischen Erzeugnisse noch besser als ihre japanischen Konkurrenten. Nach der Entwicklung von drei wesentlichen Schlüsseltechniken, die in nahezu jeder analogen Quarzuhr bis zur Produktionsreife 1972/73 zum Tragen kommen, wurde die marktbeherrschende Stellung der japanischen Uhrenhersteller im Quarzbereich erlangt.

Nach ersten Experimenten mit lichtemittierenden Dioden (LEDs) setzten sich die stromsparenden Flüssigkristall-Displays (LCD) bald in Quarz-Uhren mit Digitalanzeigen durch. Nach dem Preisverfall der Quarzuhr in den 70er Jahren auf weniger als USD 1.000 und einem schnellen weiteren Preisverfall waren die mechanischen Werke im Bereich der Armbanduhren nicht mehr konkurrenzfähig.

Weil viele traditionsreiche Uhrenhersteller, vor allem in der Schweiz, diesen Wandel zu spÃ?t erkannten oder ihre Firmenstrategie nicht frÃ?hzeitig anpassten, kam es zur sogen. Der bis dahin weitgehend dominante Uhrenmarkt der Schweiz musste deutliche Marktanteile an seine fernöstliche Konkurrenten abgeben. Sie überschwemmten den Uhrenmarkt buchstäblich mit immer günstigeren Quarz-Uhren und konnten sich auch in punkto Ganggenauigkeit von ihren Mitbewerbern absetzen.

In den 70er und 80er Jahren litten viele traditionsreiche Firmen der Industrie unter wirtschaftlichen Schwierigkeiten und mussten entweder schliessen oder zu grösseren Betrieben fusionieren. Da sich die Quarz-Uhr immer mehr zu einem Massenartikel entwickelte, haben renommierte schweizerische Uhrenhersteller mechanische Uhren als Luxusartikel neu positioniert.

Dies hat sich letztendlich als Erfolg erwiesen, da schweizerische Firmen heute weltweit Marktführer in diesem Teilmarkt sind. Dennoch haben fast alle grossen Marken der schweizerischen Uhrenbranche auch hochwertige Quarz-Uhren erfunden und führen die meisten davon weiter. Allerdings ist die Platzierung der Quarzmodelle und deren Anteile in den jeweiligen Bereichen und Sammlungen von Firma zu Firma unterschiedlich.

So ist bei Chopard der Uhrenanteil mit Quarzwerk vergleichsweise hoch, während Hersteller wie Omega, Breitling und TAG Heuer signifikant niedriger sind. Wenige Premium- und Luxus-Uhrenkollektionen wie die T-Touch von der Firma Tissot oder Breitlings Chronographen mit analogen und digitalen Anzeigen sind ausschliesslich in Quarzvarianten verfügbar, während Armbanduhren wie die Hydroconquest von Longines, die Omega-Seamaster Aqua Terra oder diverse andere von TAG Heuer Formula 1 sowohl in Quarz- als auch in Automatikausführung sind.

Auch dieser Uhrenhersteller hatte mit der Oysterquarz Datumjust und der Oysterquarz Daydate, die in unterschiedlichen Modellvarianten verfügbar waren, Quarz-Uhren zur Serienreife gebracht und rund zwei Dekaden lang ins Programm mitgenommen. Seitdem hat sich Rolex ausschliesslich auf luxuriöse Mechanikuhren spezialisiert. Doch die Quarz-Modelle mit der Zifferblattkrone sind immer noch auf dem Markt und bei Versteigerungen vorzufinden.

Generell ist anzumerken, dass Quarz-Uhren einen wohlverdienten Stellenwert im Luxus-Segment haben - auch wenn sie dort nur einen verhältnismäßig kleinen Teilmarktanteil haben.