Die Bildfassung wird zum Rahmung und Verfestigung von Einzelbildern eingesetzt. Fotorahmen hatten zunächst baulichen Charme und wurden nur für Altarbilder und andere Kirchenbilder eingesetzt. Auch die Gestelle waren mit bunten Ornamenten oder Intarsien verziert und erst seit Ende des sechzehnten Jh. waren sie meist weiss oder natur nur glasiert. Jh. wurde der Gemälderahmen immer häufiger für alltägliche Dekorationszwecke genutzt und der früherer architektonischer Stil wurde schrittweise aufgeben.
In der " Blütezeit " der holländischen Gemälde, d.h. im XVII. Jh., waren schwarzbraune Bildrahmen verbreitet, einige mit schlanken Einlegearbeiten. Aus der höfischen barocken Kunst des siebzehnten und der Rokoko-Kunst des achtzehnten Jh. wurden goldene Fassungen mit reichhaltigen, polimentierten, vergoldeten Verzierungen und Holzschnitzereien. Eine Art mit damals in Italien entstandenen Acanthusmotiven wird als "Florentiner Rahmen" bezeichne.
Der oft von namhaften Designern entworfene Bildausschnitt distanzierte sich weit vom letzten Charakter des Originals und nahm kräftig bewegende, gebrochene und gelöste Gestalten an. Klassik und Böhmerwald verblieben bei polimentgoldeten Fassungen, kehrten auf die einfache letzte Form zurück, bei der die nach innen geöffnete Hohlnut das Prägemotiv war. Es wird zwischen den ornamentfreien Gestellen des Biedermeiers, der sogenannten "Berliner Leiste" (goldene Rille) und der "Münchener Leiste" (schwarze Rille mit goldenem Einlegeband) unterschieden.
In Bayern und Österreich war im Böhmischen Zeitalter auch der "Ochsenauge-Rahmen" verbreitet, in dem die Bucht äußerlich von einem Eierstock umrahmt wurde. In der Empire-Stil, Ecken Anwendungen erschienen, mit flachen Ornamenten aus einer kittähnlichen Substanz gebildet, die auf die hohle Nut aufgebracht werden. Teilweise wurden auch feinste Spitzenstoffe in den Kalkboden der Nut eingearbeitet. Am Anfang gab es eine große Interesse an Bildrahmen, die nun zu Serien- und Massenprodukten wurden.
Der gesamte Falz war nun größtenteils mit einem Massenornament bedeckt, anstelle der letzten Perle wurde ein Lorbeerstiel aus Massen aufklebt. Individuelle Rahmenanfertigungen wurden zu einem luxuriösen Produkt. Bildrahmen werden heute überwiegend in Großserien großtechnisch hergestellt, deren Abmessungen den Normen für Zeichnungskartons, Fotos, vorgefertigte Passepartout oder Leinwände entspricht. Der Rohstoff ist auch als Profilstreifen aus Buchenholz, Alu oder Plastik zum Einzelschnitt erhältlich.
Bei diesem L-förmigen Gestellprofil (auf der Rückwand verschraubt) verbleiben die lackierten Wandflächen der Plane im Sichtbereich und die Fotos sind zudem gut vor Transportschäden aufbereitet. Darüber hinaus unterstreicht die Ähnlichkeit der Umrahmung jeden erwünschten seriellen Charakter verwandter Arbeiten. Die Entdeckungen der Zeichnen als eigenständiges Werk, die (Weiter-)Entwicklung (alter und neuerer Grafiktechniken (Holzstich, Kupferstich, Ätzung, Lithographie, Stahlstich), mit der massenhaften Vervielfältigung und Verteilung von Gemälden und schliesslich mit der Neuerfindung der Photographie im neunzehnten Jh. wuchsen auch die Anforderungen an kleinformatige, recht unauffällige Bildrähmchen.
Zur Erhöhung der Inhaltswirkung und zum Schutz der (meist papierbasierten) Imageträger müssen neben den üblicherweise schlanken Einzelbildern auch Passepartoutausschnitte eingesetzt werden, um einen gewissen Abstande von der darüber liegenden Glasscheibe einhalten zu können. Bei solchen glasierten Zargen ist die Zargenfarbe oft Silber, da diese eine optische Formatauflösung bewirkt.
Heute ist der Einsatz von Magnete in Bildrahmen weit verbreiteten, z.B. um eine Basisplatte mit dem aktuellen Bildrahmen zu verbind. Größter Pluspunkt ist die leichte Montage der Einzelbilder, so dass Endanwender die eingerahmten Einzelbilder regelmäßig wechselns. Rahmenfunktionen of frame at Goya, Welázquez, van Eyck and Degas, Fink, Munich 2008, ISBN 978-3-7705-4500-1. Magazine "Der Einrahmer" Highspringen ? The frame of art.