Seiko Scuba

Das Seiko Tauchgerät

Der neue Mittelstand von Seiko mit dem Kaliber 7R15 Gleich zu Anfang das Wichtigste: Trotz ihres 45mm Durchmessers ist Seikos neueste mechanisch-tauchbare Uhr nicht nur volltragbar, sondern auch einer der komfortabelsten Vertreter der Zunft. Dies ist unter anderem auf die charakteristische bei 4 Uhr gesetzte Kronenform, den tiefen Drehkranz im Uhrengehäuse und die geschwungenen Laschen zurückzuführen, die die Uhr zu einem kaum wahrnehmbaren Gefährten machen.

Dennoch besticht die von den Ventilatoren als "Sumo" bezeichnete Uhr an jedem Handwurst. Jeder, der bisher am Erwerb eines technischen Seiko beteiligt war, durfte zwischen einem sehr kleinen Geldbetrag (nota bene bei einem Einkauf so nah wie möglich am Herstellungsland) und einem größeren Geldbetrag in Bezug auf die Anzahl, z.B. im Fall von Grand Seiko, wählen.

Doch mit der im Frühjahr 2007 eingeführten neuen Scuba 200 betrat Seiko eine neue Preiskategorie, in der es nicht mehr möglich war, spontan eine neue Uhr für ein oder zweihundert Stück zu bestellen und in der bereits die ersten Kandidatinnen und Kandidatinnen aus der schweiz. Fertigung gefunden werden konnten. Auf der einen der Spontankauf wird dadurch eliminiert, auf der anderen die Motivation, das absoluten Höchstmaß der japanischen Uhrenproduktion halten zu können und dafür etwas mehr in die eigene Handtasche zu gelangen, verringert.

Anders ausgedrückt: Der Rumo ist vom Preis her mehr in der Mittelschicht, und in der Mittelschicht ist er nicht nur in der Uhrmacherei traditionsgemäß etwas aufwendiger. Doch nur etwas: Für diesen Eintrag entwickelte Seiko ein neuartiges Uhrwerk (6R15), das 2006 erstmalig im stilvollen Geist eingesetzt wurde und nun seinen Weg in die Prospex-Linie gefunden hat.

Jetzt zum ersten Mal werden auch alle Freunde von mechanischen japanischen Tauchuhren, die keinen Marine Master besitzen, von der Stoppsekunden- und Handaufzugsfunktion mitkommen. Für den Preisvergleich mit Mido-, Hamilton- oder Tissot-Uhren mit ähnlichen Preisen ist nur das von Seiko eingesetzte Hardlexglas eine besondere Konstruktionsmerkmal. Selbst bei Sumo bekommt der Einkäufer noch ein beträchtliches Qualitätsniveau; und das von einem gleichfalls unglaublichen Traditionsunternehmen (mehr dazu hier).

Die Gehäuseausführung mit einer Komposition aus gebürsteter und polierter Oberfläche ist beispiellos in ihrer Art, das Gehäusedesign ist stark an der großen Schwesterschwester MARINMASTER ausgerichtet, und mit dem butterweichen, weiten Drehkranz, der über große Flächen hinweg weitestgehend im Gehäusedeckel untergetaucht ist, wurde eine sehr selbständige Formensprache aufgedeckt, die jedoch als eine klare Evolutionsstufe in der Seiko-Tauchgeschichte eingestuft werden kann.

Doch auch mit der langjährigen Anteilnahme des Verfassers an Seiko und der nahezu naturgemäßen Neugierde dieses Unternehmens: Der Rum ist nicht vollkommen und angesichts des etwas gestiegenen Wertes wird man in der Bewertung selbstverständlicher. Ein halber Kritikpunkt bezieht sich auf die drehbare Lünette: Die Aussparung im Gehäuseinneren ist ästhetisch schön und natürlich tauchsicher.

Das optional verfügbare Stahlarmband und die rotierende Ringeinlage sind keine Kritiken (aber der persönliche Geschmack): Das Stahlarmband besticht durch Qualität, ist aber mit 20 Millimetern Baubreite gegenüber der Uhr optisch zu eng und unterstützt nicht den Uhrencharakter mit. Aber wer damit umgehen kann (und das funktioniert sehr gut), bekommt mit dem Rumo eine Uhr, die sich kaum aus dem Arm nehmen läßt.

Marine Master oder Rumpf? Die Frage, die im Rahmen von Sumo am meisten gestellt wird, ist vielleicht, ob es nicht besser wäre, es anstelle eines Schiffsführers zu kaufen. Tun wir es trotzdem: In direktem Verhältnis hat Fumo keine Chancen. Er hat aber seine eigenen Vorzüge, vor allem das etwas ruhigeres Ziffernblatt dank seines größeren Durchmessers, so dass der etwas belebte Marinemeister in dieser Fachrichtung von dem Rumpf profitiert haben könnte.

Andernfalls sind die beiden Armbanduhren zu unterschiedlich - das Aussehen sowie die Qualitäten von Gehäuse, Lünette, Zeiger, Ziffernblatt und Armband sind beim MARINMASTER um einiges ansprechender. So werden diejenigen, die sich einen Schiffsführer ansehen und den Summe kaufen, sicherlich nicht entäuscht sein; aber im möglichen Direktvergleich stellen sie rasch fest, dass es sich schließlich doch nicht um einen vollständigen Nachfolger handelte.

Es gibt viele Dinge, die machen es zu einem wahren Seiko: Der Gesamteindruck ähnelt der frühen Ausführung des 6105 ohne Kroneschutz, der Gehäusestil ähnelt den Marine Masters und das rotierende Ringinlay der Jubiläumsausgabe zum 40. Nichtsdestotrotz ist der Summe ein eigenständiges Design, das in den Skalenvarianten in den Farben Rot, Grün, Schwarz/Horange, optional mit Stahl- oder Gummiband, unbegrenzt verfügbar ist.

Der einzig wirklich berechtigte Kritikpunkt an Sumo ist die Datums-Disc. Dank der Sekundenstoppfunktion und des Handaufzugs wird es nun noch schwerer, dieser Uhrlinie zu trotzen.