Ganggenauigkeit

Der Ausdruck Uhrfehler bezieht sich auf die Differenz der von der Uhr dargestellten Zeit zu einer durch einen Zeitstandard vorgegebenen Referenzzeit. Die Abweichungen können gleichbleibend, ansteigend oder abfallend oder variabel sein. Ein konstanter Verlauf über einen langen Zeitabschnitt wird als Uhrenständer bezeichnet (auch: Stehfehler oder Stand). Grundsätzlich ist die Uhr einwandfrei, es wird nur eine von der angestrebten "Sollzeit" (z.B. Mitteleuropäischer Zeit) abweichende Zeit gesetzt.

Die Rate (auch: Rate oder Genauigkeit) gibt eine ansteigende oder abfallende Zeitdifferenz an. Wenn man diese Zeitabweichung über einen größeren Zeitabschnitt betrachtet, kann man den durchschnittlichen Tageskurs einer Uhr errechnen. Der Unterschied zwischen den Tagesabweichungen, d.h. den Fluktuationen im Verlauf der Uhr, wird als Kursfehler betrachtet.

Eine Fehlfunktion kann durch eine defekte Bewegung, aber auch durch Schmutz und Verschleiß oder durch externe Faktoren wie Temperatur- oder Druckschwankungen zustandekommen. Die Position, d.h. die Trageweise der Uhr, kann bei einer Taschenuhr auch die tägliche Bewegung beeinflussen. Bei der Qualitätsprüfung werden diese externen Beeinflussungen durch ständige Testbedingungen und Prüfungen in unterschiedlichen Positionen weitgehend vermieden.

Als Zeitmesser werden solche mechanischen Armbanduhren angesehen, die einen Getriebetest einer amtlichen Kontrollstation (z.B. der COSC) durchlaufen haben. Gütemerkmal ist hier ein konstantes durchschnittliches Tagesgetriebe, d.h. ein kleiner Gangabweichung. In der alltäglichen Anwendung bemüht man sich, unvermeidbare externe Beeinflussungen zu kompensieren, indem man höherwertige Raduhren ausgleicht. Der Gangabweichung kommt bei funkgesteuerten Armbanduhren nur eine geringe Bedeutung zu, da die richtige Zeit mit einem Zeitzeichengeber regelmässig nachjustiert wird.

Genauigkeit von Automatik-Uhren

Automatik-Uhren sind Taschenuhren, bei denen die Uhrwerk-Feder in kleinen Stufen durch einen Läufer aufzieht. Bei der Bewegung des Uhrengehäuses stoppt der meist kugelgelagerte Läufer aufgrund seiner Trägheit und Gravitation im Zwischenraum. Bei Automatik-Uhren hängt die Genauigkeit von vielen unterschiedlichen Einflüssen ab.

Ein Gangabweichungswert von < 6 s/Tag ist ein hervorragender Betrag, der aber normalerweise nur mit sehr guten automatischen Uhrwerken erzielt wird. Die " Normalabweichung " beträgt in der Regel zwischen 10 - 30 s/Tag. Tip: Wenn Ihre Uhr länger als 10 Sek. pro Tag schief geht, können Sie die Uhr in der Nacht in verschiedene Stellungen bringen.

Aufgrund der geringen Unruhe ist es ausschlaggebend, ob sich die Uhr auf der Rückseite, der Kronen- oder der von der Uhr wegweisenden Rückseite befindet. Dadurch erreicht die Uhr je nach Position eine Abweichung von bis zu 30 s.