Qualitätszeichen Güte Q, in 5 Positionen getestet, Vergoldetes Schraubenwerk, Werksprägung auf der Aufzugslaufbrücke, Werksnummernprägung auf der Platte, Olivsteine. Neu und noch nicht belegt ist dieser Armbandchronometer der Leipziger Uhrmacher von 1964, dessen Besonderheit darin besteht, dass er in dem später obligatorisch vorgeschriebenen Plaque-Koffer des Leipziger Uhrenwerks noch nicht geschalt worden ist.
Ebenso wurde hier das Ziffernblatt mit dem Schriftzug "Chronometer" noch nicht verwendet. Das Gleiche gilt auch für die Druckbasis, die auch noch nicht über die "staatlich anerkannte" Reliefprägung verfügt, wie sie einige Monaten später für die im In- und Ausland verkauften Armbandchronometer des Kalibers 70.3 verbindlich war. Erst durch die Tatsache, dass hier alle zur Uhr gehörenden Unterlagen einschließlich des Werkszertifikats vorliegen, konnte sie als wahres Überbrückungsmodell des Armbandchronometers cal. 1970. 1 bis 70. 3 Chronometer bezeichnet werden.
So konnte auch der Zeitraum des Modellwechsels in der Jahresmitte 1964 dokumentiert werden. Weil Gehäuse und Uhrwerke von einem relativ erfahrenen "Hobbyisten" nach Belieben ausgetauscht werden können, kann man nur dann ein richtiges Exemplar der Uhrenfirmen von Glashütte vor sich haben, wenn das Werk und die Fallnummern in den zur Uhr gehörenden Unterlagen mit denen der Uhr übereinstimmen. In diesem Fall ist es wichtig, dass die Uhr mit der Uhr übereinstimmt.
Bislang sind drei weitere Gehäusevarianten bekannt, eine 36x36mm große Polsterform und ein abgerundetes 36mm großes Fall. Die beiden Fälle mit Schraub- und Staubschutzhaube sind nur mit 10 Mikrometern vergoldet und wurden aus Deutschland importiert, mit Chronometerwerken bestückt, wieder exportiert und vom Quelle-Versand mit Chronometer-Zertifikat für 99,- DEM oder 129,- DEM verteilt.
Der GUB 70. 3 Chronometer, der in kleinen Mengen in der DDR verteilt wurde, wurde in ein 36 Millimeter starkes Druckdeckelgehäuse mit 20 Mikrometern, 14 kt. vergoldet, mit dem Deckel geprägt "Staatlich geprüft" und auf Wunsch des Kunden auch mit einem Chronometer-Zertifikat der DAMW ausgeliefert. Vor 1964 begannen die Auslieferungen geprüfter und zertifizierter Armbandchronometer von Uhrenfirmen aus Glashütte in die BRD an den Versandhändler "Quelle", damals mit der Kalibernennung 70. 1 und den Gehäuse der Weimarer Uhrwerke.
Weil die Weimarer Fälle jedoch nicht der vom Kunden geforderten Wasserdichtigkeitsqualität entsprechen (siehe verschiedene Bodenprägungen) und daher nicht nach internationalem Maßstab bewerbbar sind, waren der vorgesehene Export und die entsprechenden Erlöse in freikonvertierbarer Landeswährung mit Problemen behaftet. Deshalb wurden die für den Export in den "nicht-sozialistischen Währungsraum (NSW)" vorgesehenen Armbandchronometer, die ab dem zweiten Vierteljahr 1964 als eigenständige Uhr mit dem Aufdruck " Chronometer " und dem Gütesiegel " Q " auf dem Ziffernblatt auf den Markt kamen, vornehmlich in importierte, vergessene, wasserdichte Hüllen verpackt.
Wie bei den Gehäuse der Weimarer Uhrwerke, die in der Regel von der GUB verwendet werden, betrug die Dicke der Plakette - Vergoldung keine 20 µm. Die bereits veröffentlichten Informationen über die Einstellung der Fertigung des 70.3er Modells stammen aus dem Jahr 1971 und die von der GUB festgelegte 10-jährige Ersatzteilverpflichtung läuft 1981 aus, obwohl die für den Exportbedarf bestimmten Chronometer-Uhrwerke 1973 noch getestet und zugelassen wurden.
Anmerkung zur Originalität: Die Gewissheit, dass es sich bei der Uhr um einen Armbandchronometer handele, ist nur dann gegeben, wenn die hier aufgeführten Zeugnisse der Uhr vorrätig sind. Armband-Chronometer für den Versandhändler Quelle, die in Fällen mit der "Plaque" und der "wasserdichten" Prägung auf der Rückseite mit Druck- oder Schraubenboden verschalt wurden, sind mit nur 10 Mikrometern goldplattiert.
Im Regelfall haben diese Gehäuseformen nicht die "staatlich geprüfte" Unterprägung. Gelegentlich sind aber auch GUB-Armbanduhren-Chronometer im Format 70,3, die an den ehemaligen Versandhändler "Quelle" geliefert werden, mit dieser Fußbodenprägung bekannt. In Weimar sind die Armbandchronometer mit den für die DDR und den sozialistischen Wirtschaftsraum hergestellten Hüllen (Plaque 20 Mikrometer, wassergeschützt) mit einer entsprechenden Fußbodenprägung versehen.
Ist dies nicht der Falle und liegen keine Zertifizierungen vor, muss man davon ausgegangen werden, dass es sich nur um ein GUB-Armbanduhrmodell mit dem Qualitätswerk 70 erbaut wurde. 3. Die beiden Beiträge zu den dokumentierten Chronometerproben GUB 70. 1 von 1964 bis GUB 70. 3 von 1973 dokumentieren die einzige jahrzehntelange Herstellungsdauer von Armbandchronometern bei den Uhrenfirmen von Glashütte, die seit 1967 zur Uhrenkombination Ruhlas gehörten, recht umfangreich.
Mit den in der Broschüre dargestellten Modellen lässt sich feststellen, welche Pointerformen von GUB im Werk für welches Rippendesign und welches Rippchen mit welchem Fall hergestellt wurden. Die Redaktionsschlusszeit für den 1968er Werkstattkatalog war der 01.08.1967. Diese Variante des GUB-Armbandchronometers 70. 3 ist eine von zwei Exportversionen.
Der geprüfte und zertifizierte Chronometer wurde bevorzugt an das westfälische Versandunternehmen "Quelle" ausgeliefert. In der DDR-Version mit dem verbindlichen Aufdruck "Staalich geprüft" wäre die Uhr in der Bundesrepublik nicht abzugsfähig gewesen und wurde daher weggelassen. Der Fall dieser Variante wurde eingeführt, da das im VEB-Uhrwerk Weimar hergestellte Fallbeispiel den Qualitätsanforderungen des Hauptauftraggebers in Bezug auf die Wasserdichtigkeit nicht nachkommt.
Neben dem Schraubenboden verfügt das Uhrengehäuse auch über einen staubigen Boden, der das Uhrwerk schützt. Die Gehäuseform ist mit 14 kt. Gold verzinkt und verzinkt. Der Goldüberzug ist nicht 20 Mikrometer dick, wie es damals bei Uhren in Glashütte der Fall war. Dabei wurde die Genauigkeit der Armbandchronometer nach dem damals gebräuchlichen internationalem Standart überprüft.