Zunächst ist zu beachten, dass die Automatik-Uhr nicht vom Wolken fiel, sondern eine Urzeit in der maschinellen Uhr mit manuellem Aufzug hat. Damit ist das Automatikwerk eine der wenigen rein mechanisch gefertigten Zeitmesser. Noch vor der Einführung der Quarzuhr (gebaut als Elektronikplatine mit Batterieantrieb) existierte der Uhrenmarkt seit Jahrzehnten aus Handaufzugs- und Automatikuhren, vergleichbar mit dem heutigen dualen System aus mechanischer Automatik und Quarzuhr.
Die Erfindung des Automatikwerks erfolgte aus Gründen der Zweckmäßigkeit, vielleicht auch aus Gründen des menschlichen Vergessens, da es ausschließlich dazu diente, den täglichen Handaufzug der Aufzugsfeder zu erübrigen. Quarz-Uhren machen heute aufgrund ihrer geringen Herstellkosten und Verkaufspreise sicherlich den größten Teil des Uhrenmarkts aus, aber Freunde der filigranen Verarbeitung bleiben im Bereich der automatischen Uhren.
Daher wird es kein Ende der automatischen Uhr gibt. Die Kernidee des Automatikwerks ist es, zu einem vorhandenen Uhrwerk eine Energieerzeugung hinzuzufügen, die nie trocken laufen würde, solange die Uhr am Stück war. In Frankreich wurde 1922 von Leroy die erste Uhr mit der frühzeitigen baulichen Auflösung einer schwungradgetriebenen Masse zum Aufziehen der Spiralfeder von Leroy in Frankreich mitentwickelt, aber nicht auf den Markt gebracht. In der Folgezeit wurde die erste Handarmbanduhr mit der ersten Schwungradmasse zum Aufziehen der Spiralfeder von Leroy in Betrieb genommen.
Deshalb geht der geschichtliche Wert der Veröffentlichung des ersten Automatikwerks 1924 an John Harwood. Weitere zwei Jahre vergingen, bis Blancpain (Schweiz) und Fortis (Deutschland) mit dem Antriebskonzept "Harwood Automatic" die Uhr herausbrachten. Wichtiger für den großen Erfolg ist aber das folgende Rolex-Patent von 1932 für die von Rolex entwickelte einsseitig drehbare "Oyster Perpetual".
Nahezu alle modernen automatischen Werke gehen auf dieses Design zurück. Genau genommen gab es jedoch bereits 1775 ein automatisches Aufzugssystem mit in beide Drehrichtungen laufendem Rotor und Wechsel vorrichtung für die Taschenuhr, so dass diese Vorstellung nur bei der Armbanduhr angepasst und reduziert werden musste. Das Herzstück jedes Automatikwerks ist ein bewegliches Lagergewicht (Schwungmasse), das sich ausschließlich durch Armsbewegungen des Uhrenträgers um eine Mittellinie dreht, d.h. kinetische Energie in Kombination mit Gravitation.
Über einige Zahnradteile kann diese Drehung in eine oder beide Fahrtrichtungen (heute meistens beidseitig) zum Aufziehen der Stahlspirale genutzt werden, die wie bereits bei reinen Mechanikuhren die Antriebesenergie aufnimmt. Die Tatsache, dass der erste erfolgreich funktionierende Rotors von Rolex nur auf einer Seite gedreht werden konnte, bedeutete für die Konkurrenten Felsa (1942), Longines (1945) und Eterna (1948) das Schlüsselloch, nicht mit dem Patentschutz von Rolex kollidieren zu wollen, indem sie an dem "ladenden" Rotors auf beiden Seiten bastelten.
Die automatische Bewegung von Felsa wurde als Sidynator bezeichnet, auf den man bereits die doppelte Ausrichtung ("Bi-") hört. 1954 hatte das Kaliber 1000 von der Firma Bühler Uhr einen Mikromotor (der nur in einer Ecke des Uhrwerks lief), um die Uhr so eben wie möglich zu halten. Durch die im Vergleich zu Handaufzugsuhren deutlich verbesserte Genauigkeit der Automatikwerke wurde der Erfolg und die Verschiebung der reinen mechanisierten Handaufzugsuhr ermöglicht.
Bei den Arten der automatischen Bewegung werden je nach Schwingungszahl pro Std. unterschiedliche Werte ermittelt. "Hi-Beat-Bewegungen " (ab 1965) mit 136.000 sind signifikant kürzer als die 28.800 Schwingungen pro Stunden einer herkömmlichen Automatik. Noch heute verlassen sich viele Armbanduhren auf die Herleitungen der etablierten automatischen Uhrwerkstechnologie aus den 60er und 70er Jahren des 90. zur Zeit.
Unter dem Stichwort "Mecaline Standard" werden aktiver konstruierte ETA-Kaliber zusammengefasst: die kleinen Uhrwerke für Frauenuhren 2671, 2678 (1971), 2688 (1986), die großen Uhrwerke 2836-2 (1982), 2840, 2846 (1991) und 2834-2 (1982). Zusätzlich werden die "Mecaline-Spezialitäten" und "Mecaline-Spezialitäten mit zusätzlichen Funktionen" von der ETA im Automatikwerksprogramm verteilt; eine neuere Neuentwicklung dürfte die ETA 2004-1 von 1997 sein.
Eine weitere große Bezeichnung ist der von Waljoux, zum Beispiel mit dem Kaliber 7750 (1973), das bis heute nahezu unversehrt und als sehr gelungen angesehen wird. Dieses Werk wird oft von den Fabrikanten adaptiert und unter eigener Herstellerbezeichnung in Uhren eingebaut, z.B. in der Breitling Superocean Heritage II, die ein Breitling B20-Autowerk auf Basis der ETA Waljoux 7750 verwendet.
Auch das Kaliber 7751 (1986) mit Datum und Mondphase ist ein altbekanntes Valjoux-Werk. Die Powermatic 80 ist ein automatisches Kaliber in Tissot-, Certina- und Hamilton-Uhren, unter dem wiederum eine ETA 2824-2 versteckt ist. Mit Breitling 01 betreibt Breitling Navitimer derzeit eine eigene Entwicklung (2009) und kein lizenziertes Herz, das weiterentwickelt wurde als Breitling 04 (für GMT-Uhren) und Breitling 05 (in einer Weltuhr wie Transocean).
Ein Zusammenspiel von Automatik und Quartz? Es gibt übrigens auch eine gemischte Form von Quarzglasuhr und Automatik in Form des "Autoquarzwerkes". Schließlich wird jedem Inhaber mehrerer automatischer Uhren empfohlen, die nicht getragenen Exemplare in einem Uhrenaufzieher aufzubewahren, der durch die Nachbildung von Armbandbewegungen dafür Sorge trägt, dass das automatische Werk aufzieht.