Clerc Uhren

Klerc Uhren

Eine Ausnahme von Genf 2008 überrascht die in Genf ansässige Uhrenmarke Clerc mit einer Modellentwicklung, die sich von kaum einer anderen Tauchuhr auf dem Weltmarkt unterscheidet. Nach drei Jahren wurde der überarbeitete Hydrosaph zum ersten Mal mit einem Chronographenmodell ausgestattet. Auf dem Prüfstand: die Ausführung mit schwarzem Metallgehäuse und orangefarbenen Farbakzenten (CHY 585). Mit Clerc hatte man wohl vielmehr den Wunsch (und mangels historischem Sammelsurium auch die Chance), auf der sprichwörtlichen Grünfläche zu starten.

Ganz besonders erfreulich: Trotz aller Unabhängigkeit erscheint der Hydrosaph alles andere als fremd. Dieselben Teile finden sich zum Beispiel auch im Firmenlogo, als Ausgleichsgewicht auf der Zentralsekunde und auf der Uhr. Das erste Designhighlight ist hier zu finden: Wenn der Steg aufgesetzt ist, kann weder die Zahnkrone noch der Drehkranz bewegt werden.

Die Blende kann nur im geöffneten Zustand gedreht werden - entweder durch Betätigen der Zahnkrone oder noch leichter durch manuelles Verstellen des Drehrings, der auf einer Seite einrastet (dann rotiert auch die Zahnkrone). Dieser Aufbau in Verbindung mit der bereits überdurchschnittlichen Komplexität des Gehäuses erhöht die Anzahl der Bauteile auf 103.

Natürlich ist die Fragestellung gerechtfertigt, in welchem Umfang ein solches Schloss heute überhaupt noch nötig ist, zumal der abgerufene Betrag nicht auf eine ganz gewöhnliche Gebrauchtuhr schließen läßt. Zugleich kann bestätigt werden, dass das Uhrendesign nicht wesentlich von der Bauweise beeinflußt wurde (z.B. im Gegensatz zum Ploprof oder dem Oceanographic) und dass alle Funktionalitäten des Hydrosaph mit einer einzigen Zeigerhand ausführbar sind.

  • Das Ganze wäre im Aquarium, dann auch mit Schutzhandschuhen, sicherlich etwas aufwändiger zu handhaben als eine normale Blende, aber an der Küste wird man mit einer guten haptischen Leistung honoriert, denn der rotierende Ring hat einen überdurchschnittlichen Vollkontakt. Als weiteres Beispiel für die Komplexität des Gehäuses ist der seitliche Stoßfänger zu nennen, der im schlimmsten Falle leichter ausgetauscht werden kann, ohne das gesamte Gebäude zu beeinträchtigen.

Dieser " Seitenprotektor " ist im Gegensatz zu Seikos Lösungen ziemlich weit am Ärmel und auch nur auf der weniger freiliegenden Fläche, was bedeutet, dass Lünette, Druckstück und Kronen immer noch einem unveränderten erhöhten Kratz- und Schlagrisiko unterliegen würden. Dadurch sind die Bandanstöße des Hydrosaph verschiebbar und können verschiedene Handgelenkgrößen etwas auffangen.

In den engsten Fällen paßt sich der Spalt zwischen Koffer und Gurt dem Raum zwischen dem Seitenschutz bei 9 Uhr an; umgekehrt fügt sich der Gurt fugenlos in das Etui ein. Die Clerc gibt den Diameter des Hydroscaphs mit ca. 50 Millimetern (ohne Krone) an; auf dem Blatt sollte diese Nummer größer erscheinen als auf dem Armband, da die Uhr trotzdem verhältnismäßig dicht und ohne zusätzlichen Schutzstab auskommt.

Doch: Bei knapp 55 Millimetern über die gesamte Körperlänge besteht die Möglichkeit, dass die Zahnkrone von Zeit zu Zeit im hinteren Teil der Hand zu spüren ist. Mit den orangefarbenen Gegensätzen zum Stahlgehäuse mit schwarzem Überzug (DLC) und dem orangefarbenen Kautschukarmband paßt das gute Teil hervorragend zu jedem Riff.

Bei Clerc wird ein automatischer Chronographenkaliber namens C608 für den Hydrosaph eingesetzt, die Masse des Schwungrades wird dementsprechend angepasst. Ausgestattet mit diesem Laufwerk verfügt der Hydrosaph neben einer regelmäßigen Uhrzeitanzeige vor allem über einen Zentralchrono, d.h. die gemessenen Zeiten in Sekunde (weißer Zeiger) und max. 60 min (oranger Zeiger) werden von der Zentrale aus angezeigt, was z.B. für Dekorationsstopps optimal genutzt werden kann.

Die kleine Sekunde bei 3 Uhr ist Teil der normalen Uhrzeitanzeige und arbeitet ständig, bei 9 Uhr gibt es eine zusätzliche 24-Stunden-Anzeige mit Tag/Nacht Unterteilung. Bei der getesteten Ausführung ist die Lichtmasse auf dem Zeiger, die Indizes und die Zweifarbigkeit auf der Blende. Grundsätzlich wären die Zentralfunktionen für das Tauchsport im Dunkeln vorhanden (außer für eine schnellere Funktionssteuerung aus zweiter Hand), aber ein großzügigerer Einsatz von Leuchtmaterial wäre für den Rest des Lebens erwünscht.

Ein gutes Beispiel dafür ist der Hydrosaph, dass auch ein gutes halbes Jahrzehnt nach U-Boot und Co. noch immer neue Implementierungen zu finden sind, wenn man bereit ist, in die Konstruktion angemessen zu investieren und nach Möglichkeit auf Standardbauteile zu verzichten. 2. Dieser Exklusivitätsanspruch hat natürlich seinen Preis, was wiederum hilft, einen Hydrosaph an jeder Stelle zu vermeiden.

Clercs Hydroscaph-Kollektion könnte einen Hauch von frischer Luft ans Gelenk liefern. Impressionen ("Großansicht nach Klick"): Funktionen: Stunde, Minute und Sekunde (gesamt bei 9 Uhr), Datumsanzeige bei 6 Uhr. 24-Stundenanzeige (Totalisator bei 9 Uhr) mit Tag- und Nachtanzeige; zentrale Chronographenanzeige mit weißem Sekundenzeiger, orangefarbenem Minutenzeiger.

Gehäuse: 49,6 Millimeter großes, ca. 17 Millimeter großes, aus mehreren Teilen bestehendes Stahlblechgehäuse (103 Bauteile) mit durchgehendem schwarzen DL-Belag ohne Seitenpuffer und Drücker: 44 Millimeter). Einseitiger, verriegelbarer Drehkranz (120 Klicks) über eine eigene Zahnkrone bei 10 Uhr. Bewegliche Laschen, verschraubte Kronen. Leuchtmaterial ausschließlich für Kleinstzeiger und Indexe sowie für die Lünette in zwei Farben.