Quarz Uhrwerk Funktion

Wenn sich diese schlagartig von einer auf die andere Seite verschiebt, wird in der Regel der Schluss gezogen, dass sich die Uhr im niedrigeren Preisbereich befindet und von einem Quarz-Uhrwerk getrieben wird. Ein gleichmäßiges Zirkulieren der Zeiger dagegen wird als Hinweis auf ein Uhrwerk, zum Beispiel eine Männeruhr mit manuellem Aufzug oder eine Automatik-Uhr, und damit auf eine gehobene Preisklasse angesehen.

Einerseits sind die mechanischen Werke und die damit ausgerüsteten Armbanduhren in der Regel teuerer als die vergleichbaren Quarzuhren, andererseits aber auch nicht, dass jede Quarz-Uhr eine preisgünstige ist. Stattdessen finden sich Quarzuhren in den obersten Bereichen des Luxussegmentes, vor allem bei DOBs. Eine Omega Konstellation aus der Luxury Edition Quartz Serie kann zum Beispiel einen höheren 5-stelligen Euro-Betrag ausmachen.

Andererseits muss eine stufenweise Zeigerbewegung nicht unbedingt heißen, dass sie durch ein Quarz-Uhrwerk erfolgt. Und was ist eine "tote Sekunde"? Bei den Uhrmachern wird je nach Uhrwerk des zweiten Uhrzeigers zwischen der springenden und der kriechenden Sekunden unterschieden. Auch im ersten Falle wird der französiche Ausdruck Second Life benutzt, was "tote Sekunde" heißt.

Die Sekundenanzeige überspringt jede einzelne Minute, bleibt aber gelegentlich in der Position still. In einer kriechenden Sekunden, im Französisch als die zweite Posaune bekannt, bewegt sich der zweite Arm immer wieder. Dabei wird die Drehzahl so gewählt, dass der Hand jede zweite Minute eine weitere Markierung durchläuft.

Die Kombination von mechanischen Armbanduhren mit der springenden Uhr mag aus heutigen Blickwinkeln nicht besonders attraktiv sein. Nach einer ganzen Sekunden wird diese "Peitsche" wieder in den Verkehr gebracht, worauf der große Zeiger seinen Sprung macht. Aus diesem Grund haben die Uhrenhersteller unterschiedlicher Hersteller Nebenantriebe entwickelt, die durch das eigentliche Uhrwerk ständig neu gespannt werden.

Daß Quarz-Uhren mit mechanisch-analogem Display auch eine sprunghafte Sekundenanzeige aufweisen, liegt auch an den eingesetzten Elektroantrieben wie dem Schrittmotor Lavet. Da das allmähliche Uhrwerk des zweiten Zeigers heute gemeinhin als ein charakteristisches Kennzeichen von Quarz-Uhren gilt, ist das Interesse an einer Handaufzugs- oder Automatik-Uhr mit einer springenden Sekundenanzeige derzeit wohl recht niedrig.

Der Glaube vieler Mechaniker ist klar: Die mechanischen Armbanduhren müssen über zweite Zeiger verfügen, die sich sanft und nicht ruckhaft vorwärts bewegen. Auf der Watches & Wonders in Hongkong stellte Jaeger-LeCoultre eine Uhr mit der Modellbezeichnung Geophysic True Second vor, bei der der Zeiger einen nach dem anderen nach vorne springt.

Seit 2005 hat die Springsekunde auch einen Stammplatz in der Habring²-Kollektion, wo nun mehrere Varianten mit dieser Funktion erhältlich sind. Es mag sein, dass es sich in den Augen vieler Uhrmacher um ein rein mechanisch orientiertes Gimmick gehandelt hat und dass die praktischen Vorteile der springenden Sekunden und eines mechanischen oder automatischen Uhrwerks nicht offenbar werden.

Aber als interessante Nische haben diese Armbanduhren ihre Rechtfertigung und sicherlich auch ihren ganz eigenen Charme: Sie sind das perfekte Accessoire für alle, die Rücksichtslosigkeit schätzen und nicht auf den ersten Blick jedem Menschen beweisen wollen, dass ein Automatikwerk und kein Quarzwerk in ihrer Uhr funktioniert.

Inwieweit und wie viele andere Uhrenhersteller auch für eine springende Sekunde entscheiden werden, wird sich zeigen.