Terrakotta

Tonfliese

Es wird über den sensationellen Fund der Terrakotta-Armee berichtet. mw-headline" id="Material">Material | | | Quellcode bearbeiten]> Terrakotta (nach italienischem Terrakotta "gekochte Erde") ist der Name für unverglaste Keramikprodukte oder für die Tonwarengruppe. Terracotta kann auch den natürlich warmen, erdigen bis roten Schimmer kennzeichnen, der für diese Keramiken charakteristisch ist. Terracotta wird aus eisenrotem, aber auch aus kalkreichem, gelblichen Lehm gefertigt. Der Mineralstoffgehalt der Tone bzw. deren Gemische und Beimischungen (Magerungen) bestimmen die typischen Merkmale der hochwertigen Terrakotta.

Sie haben die typische Terrakotta-Farbe und eine gute Beständigkeit, sind wasserdicht und frostbeständig. Der Werkstoff ist einer der kulturgeschichtlich bedeutendsten. Terrakotta, das bei besonders hoher Temperatur gebrannt wird und dessen Ausgangsstoff aus einer gewissen Tonlagerstätte im Dorf Impruneta kommt, einem Werkstoff mit besonders hohem Anteil an Mineralen, Aluminium-, Kupfer- und Eisenoxyden, wird Impruneta bezeichnet.

Im Unterschied zu Siena-Terracotta ist sie besonders frostbeständig, aber wesentlich aufwendiger. Der griechischen kleinen Terrakotta-Skulptur der Antike erreicht hohen Stellenwert in der Repräsentation von Tier, Mensch und Gottheit, mächtige Ateliers gab es an vielen Stellen im Mittelmeer. In Griechenland und Italien wurde Terrakotta an Gebäuden, als Dachsteine (hier vor allem für reliefierte oder lackierte Fassadenziegel), als Friesmaterial, für Giebeldekorationen und Verkleidungspaneele an Etruskern und als Reliefpaneele in romanischen Häusern (Campanareliefs) verwendet.

Renaissance-Künstler wie Donatello und Luca della Robbia kreierten im XV. Jh. oft wichtige Arbeiten in Ton. Terrakotta erscheint vielen Kunsthandwerkern als geeigneter Werkstoff im Spannungsfeld zwischen Einzelstücken und Großserien. Die Leitideen für seine Arbeiten wurden vom preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel aus unterschiedlichen geschichtlichen Vorschlägen (mittelalterlicher Ziegelkorpus, Renaissance-Keramik) und aus einer eigenen Präferenz für natürliche, massive Materialien entwickelt.

Nach dem Befreiungskrieg entwarf er in der ökonomisch sensiblen Zeit eine entsprechend einfache, aber dennoch formschöne Ziegelarchitektur mit dekorativen Elementen aus Terrakotta. Als Paradebeispiel für die so geschaffenen Gebäude gilt die bekannte Schinkel'sche Architekturakademie, die mit einer Serie exzellenter Terrakottenreliefs zur Architekturgeschichte mäßig geschmückt ist. Der engagierte Baumeister Friedrich Wilhelm IV. setzte sich für die Nutzung von Terrakotta ein.

In den Jahren 1830 bis 1860 kaufte die Königsfamilie von Preußen Terrakotta für zehn Vorhaben im Park von Schloss Sanssouci, um den südlichen Aspekt der kulturellen Landschaft zu untermauern. 1850/51 wurde in Potsdam nach Entwürfen des Fürsten ein komplett mit Terrakotta bekleidetes Triumphaltor mit allegorischer Darstellung, ein Neuheit in der Preußenarchitektur, errichtet. Noch heute ist Terrakotta wichtig, vor allem als Bau- und Nutzkeramik.

Zu den berühmtesten Gebäuden mit Terrakotta-Fassade gehört beispielsweise das Apartmenthaus in New York City. Katarina Lippold: Berlin Terrakotta-Kunst des neunzehnten Jhd. Gebrüder Mann, Berlin 2010, ISBN 978-3-7861-2597-6 Katharina Lippold: Terrakotta zwischen Historie und Modernität die Rennaissance der Terrakotta Skulptur des XIX Jahrtausends.