Zusammen mit ihnen gründete sie Audemars, Piguet et Cie, ein Familienunternehmen, das noch heute von den beiden Gastfamilien geleitet wird. Genau wie ihre Vorgänger hat auch die Dachmarke Audemars Piguet im Lauf der Jahre viele technische Einschränkungen durchbrochen. Das Design der Uhren ist kreativ und frei und spiegelt die unverwechselbare Eigenständigkeit der jeweiligen Marken wider.
Die Audemars Piguet ist eine der wenigen grossen eigenständigen schweizerischen Luxusuhrenherstellerinnen. Der Weltmarkführer Swatch erzielte 2016 einen jährlichen Umsatz von CHF 7,6 Mia. Nach einer langen Trockenzeit findet die Industrie aktuell wieder Fuß. Auch in China erholt sich die Inlandsnachfrage wieder und Hongkong - der bedeutendste Absatzmarkt der Industrie - ist wieder auf Wachstumskurs.
Bei LVMH, dem weltweit größten Luxusgüterunternehmen, stiegen die Umsätze im Schmuck- und Uhrengeschäft im vergangenen Jahr um mehr als zehn Prozentpunkte, wie Ricardo Guadalupe, Leiter der Uhrenmarke von Huber, am vergangenen Wochenende mitteilte.
Die Audemars Piguet ist eine schweizerische Fabrik. Der traditionelle Uhrmacher ist der ýlteste Hersteller der von den Grýnderfamilien nie verkauften Hoch-Uhrmacherei. Nach wie vor vertreibt die Marke Mechanikuhren mit Komplikationsmechanismus, edle Juwelenuhren und eine Bijouterie. Jules-Louis Audemars und sein 22-jähriger Kumpel Edward-Auguste Piguet haben eine gemeinsame Leidenschaft: spezielle Uhren zu entwickeln.
1875 schlossen sie sich zusammen, um in ihrer Heimatstadt, dem schweizerischen Juradorf Le Brassus, Uhren herzustellen. Damals arbeiteten sie noch in privaten Räumen, wie es damals in vielen Uhrenstudios der Fall war. Im Jahr 1881 gründeten sie zusammen Audemars Piguet & Cie. 1881 übernahm Jules-Louis Audemars zunächst die kaufmännische Geschäftsführung, während Edward-Auguste Piguet für die kaufmännische Abwicklung verantwortlich war.
Dabei kommen die dafür eingesetzten Rohmaterialien überwiegend von Le Brassus oder Louis Elisée Piguet. Sie haben bereits mit Models wie Ewiger Kalendar, Minutenrepeater und Stoppuhr für Aufsehen gesorgt, aber auf der Pariser Expo 1889 erhielten sie mit einer " Grande Complication ", die alle oben erwähnten Funktionalitäten vereint, gar eine Ehrensiegel.
Noch hat die Aera der Uhr nicht wirklich angefangen, und doch hatte Audemars Piguet bereits 1892 die weltweit erste Uhr mit Minutenwiederholung. Im Anschluss an den Tode der Stifter (1918/1919) konzentrierten sich die Nachkommen auf die Herstellung von feinen und komplizierten Uhren, wie z.B. der Jules Audemars Equation of Time, die eine Darstellung der Gleichung von Zeit oder Gleichung mit einbezog.
Die bekannteste Uhrenart des Unternehmens ist jedoch heute die von Gérald Genta entworfene Luxus-Uhr Royal Oak. Als sie 1972 als erste Luxus-Stahluhr erschien, sorgte sie mit ihrem couragierten Design für Furore und kann heute als zeitloses Symbol der Zeitgeschichte angesehen werden. Auch die männliche Spielvariante der Royal Oak, die " Royal Oak Offshore " genannte, war sehr gut gelungen.
Das Unternehmen erzielte durch Sponsoring einen hohen Erfolg mit begrenztem und nachhaltigem Erfolg. Bekannt waren Sonderausgaben dieses Modells, zum Beispiel in den Sparten Kino (Arnold Schwarzenegger hatte in den Kinofilmen "End of Days" und "Terminator 3" speziell gefertigte Exemplare dieser Serie getragen), Racing ("Juan Pablo Montoya") und als Förderer des America's Cup-Siegerteams mit Sondermodellen ("Alinghi", "Alinghi Polaris", "Alinghi Team"), die erneut speziell angefertigt und auf dem Minenmarkt angeboten wurden.
Sowohl die Royal Oak als auch die Royal Oak Offshore gehören mit ihren vielen Sonderausgaben zu den beliebtesten und meistverkauften Models bei Uhrenliebhabern und Kennern gleichermaßen. Neben den Varianten der Basismodelle in Bezug auf Sportsgeist und Formgebung gibt es im Falle der Royal Oak auch die Schwierigkeiten, für die Auditemars Piguet schon immer bekannt war.
Die Royal Oak Grande Complication hat die folgende beeindruckende Anzahl von zusätzlichen Funktionen: Mit dem Royal Oak Chronographen Tourbillon wagten sie es gar, eine Tourbillonvariante auszuprobieren. Die Klassiker der Marken umfassen die Jules Audemars-Serie mit leisen Etuis, die Edward Piguet-Serie mit rechteckigen Etuis, die Millenary-Serie mit edlen ovalen und elliptischen Etuis und eine Vielzahl von Kompromissen, die die Marken zusammen mit Patek Philippe und A. Lange & Seehunde an die Spitze der engen Spitze der Uhrmacherkunst setzen.
Audemars Piguet setzt sich, wie unsere Tour durch die umfangreiche Produktpalette zeigt, explizit für einen breiten Balanceakt zwischen traditioneller und innovativer Technik ein. Obwohl die meisten Firmen im schweizerischen Hochtechnologiebereich mit größerer Wahrscheinlichkeit auf der einen oder anderen Ebene angesiedelt sind und sich dies auch im Markenimage widerspiegelt, erfahren wir mit diesem Produzenten eine beachtliche Kombination aus beiden Polen.