Ausgeschlossen ist der von Apple erwartete Typ Smart Watch (nach der letzten Spekulation vom 21. März), der z.B. Gespräche oder Sprachnachrichten ausgibt. Frédérique Constant (FC), eine kleine Manufaktur mit Sitz in Genf, hat bei der Entwicklung von Smart Watch wohl die größte Leistung vollbracht. Das vor 27 Jahren vom niederländischen Paar Aletta und Peter Stas gegründete und heute rund 140.000 Uhren pro Jahr produzierende Uhrenunternehmen hat sich mit dem Silicon Valley-Unternehmen Fullpower zusammengeschlossen, um eigene Intelligenz-Uhren herzustellen.
In einem Joint-Venture unter dem Markennamen Manufacture Modules Technologies (MMT) mit Hauptsitz in Genf sollen die von der Firma Vollpower weiterentwickelten Techniken (inklusive Bewegungsmelder) der schweizerischen Uhrenindustrie zur VerfÃ?gung gestellt werden. Doch die von MMT entwickelte Smartwatch-Plattform steht nicht nur Frédérique Constant und ihrer Schwesterschwester Alpina zur Verfuegung, sondern auch anderen Uhrenherstellern gegen eine vergleichsweise geringe Lizenzgebuehr.
Eines ist nämlich klar: Obwohl Frédérique Constant mit der neuen Smart Watch eine Pionierleistung vollbracht hat, sind die Uhren in ihrer Funktion alles andere als eindrucksvoll. Bemerkenswert ist dagegen die Akkulaufzeit: Dank der ausgeklügelten Ansteuerung der Uhrfunktionen sollte diese zwei Jahre oder mehr sein. Bei mittelgrossen schweizerischen Uhrenherstellern sollte es für Sie von Interesse sein, die Technologie von MMT einzusetzen.
An der Baselworld präsentiert auch die zur Gebrüder Bernheim gehörende Mondaine ihre erste Smart Watch. Zudem lancierte die Modemarke eine Uhr namens Swatch Touch Zero One, die Bewegung mißt und über eine Applikation mit dem Mobiltelefon kommunizieren kann. Allerdings wurde der Ausdruck Smart Watch überhaupt nicht genannt, was darauf hindeutet, dass dies noch nicht der große Wurf von Smart Watch ist, den das Unternehmen bekannt gegeben hat.
Die Smartwatch Group geht davon aus, dass im Jahr 2014 6,8 Millionen Smartwatches auf der ganzen Welt abgesetzt wurden. Damit ist der Marktanteil der intelligenten Uhren am globalen Uhrenmarkt noch sehr gering, wenn man berücksichtigt, dass China im vergangenen Jahr rund 640 Millionen Uhren exportiert hat, Hongkong weitere 330 Millionen und die Schweiz - gemessen am Gesamtvolumen im dritten bis 28 Millionen Einheiten.
Doch angesichts der großen Medienresonanz, die smarte Uhren seit der Bekanntgabe von Apple Watch im vergangenen Monat genießen, hatten viele Beobachter eine noch höhere Wachstumsrate prognostiziert. Pascal König, Begründer der Smart Watch Group, meint jedoch, dass gerade die Bekanntgabe von Apple den Verkauf intelligenter Uhren temporär dämpfte.
Aus diesem Grund haben viele Menschen entschieden, vorerst keine weitere Smart Watch zu erwerben, sondern auf das noch nicht eingeführte Gerät zu verzichten. Das trifft mindestens auf den Smartwatch-Typ zu, der aus der Küchenausstattung von Smartphone-Herstellern stammt. Doch mit der bevorstehenden Einführung von Apple Watch, den großen Entwicklungsaufwendungen der Unternehmen auf der ganzen Welt und dem starken Anstieg der Zahl der App-Entwickler rechnet er in diesem Jahr mit einem Marktstart.