Schweizer Uhrmarken

Uhrenmarken aus der Schweiz

Die Schweizer Uhren genießen weltweit einen ausgezeichneten Ruf und sind der Inbegriff für Qualität, Zuverlässigkeit und Präzision. Guter Zeitmesser für den Mittelstand In der Schweizer Uhrenbranche gab es zwei recht schwere Jahre mit rückläufigen Umsätzen: Dem leicht negativen Jahr 2015 (-3.5%) folgt ein noch schwaches Jahr 2016 (-10%). Allerdings sind diese Werte kein Anlass, vom Beginn des Endes der Schweizer Uhr zu reden, da der Niedergang auf einem hohen Stand war.

Die Schweizer Uhrenausfuhren stiegen zwischen 2000 und dem Spitzenjahr 2014 um 126% von CHF 9,3 Mrd. auf CHF 21 Mrd. Trotz des Rückgangs waren die Exporte 2016 immer noch zweimal so hoch wie zu Jahrtausendbeginn. Die Basler Uhrenmarke Oris, die German Times oder - als eine der Großen des Jahres - Longines.

Diese Marken verbinden vor allem das Preisniveau, in dem sie auftritt. Einerseits war sie nur geringfügig von der Anti-Korruptionspolitik Chinas betroffen, die den Absatz noch teurer Uhren beinahe über Nacht einbrach. Andererseits ist es für die Verbraucher in diesem Bereich leichter, eine direkte Beziehung zwischen dem Kaufpreis und dem "inneren" Werterhalt der Uhr aufzubauen.

Genauso wie sich die politische Entwicklung vom Mittelstand wegbewegt hat, haben sich auch viele Schweizer Marken vom Normalbürger abgelenkt. Die 1904 gegründete Firma, so die Aussage von Student, habe damit den Umsatz in den Jahren 2015 und 2016 gesteigert. Auch Uwe Ahrendt, Leiter der Firma Nomos, erläutert den fast ungebremsten Durchbruch.

Gegründet 1990, verzeichnet die seit mehreren Jahren ein Wachstum von 25% und mehr pro Jahr (2016: +24%) und ist heute nach eigenen Zahlen der mit großem Vorsprung größte mechanische Uhrenhersteller in Deutschland (Produktionszahlen werden jedoch nicht wie bei Oris bekannt gegeben). Die Nomos richtet sich weniger an Urlauber als an Einheimische.

Sie schätzen die Verbindung von guter Gestaltung - in der deutschen Werkbundstradition und Bauhaus - und guter handwerklicher Verarbeitung zu einem günstigen Preis. Für sie ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sie eine gute Arbeit leisten. Das Besondere an dieser Preisklasse ist, dass die Firma nur eigene Uhrwerke einsetzt und in der Lage ist, eigene Uhren bis ins Herz, das Sortiment mit der Spiralfeder, nachzubauen.

Nach dem Einfrieren der Liefervolumina der Swatch Group-Tochter Nivarox war das Unternehmen in seiner Weiterentwicklung vollständig gesperrt, zumal es keine Alternativlieferanten gab. Ab 2014 tickt jede Nomos-Uhr mit dem firmeneigenen Swing-System, das für eine weltweite Sensation sorgt und die Markenbekanntheit enorm steigert. Aber auch der Standort Glashütte kommt dem Unternehmen zugute, wie Ahrendt einräumt.

Anders als die Schweizer Konkurrenten gibt es keinen festen Frank zu ertragen. Jeder, der ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis im Mittelpreissegment anbietet, wird wenig von einer Verlangsamung spüren. Die Longines ist das schönste Beispiel. Laut CEO Walter von Kanel erzielte die 1,4 Millionen Uhren pro Jahr produzierende Handelsmarke in den Jahren 2014 und 2015 einen Jahresumsatz von über 1,5 Milliarden Fr. und verfehlte diesen im Jahr 2016 "knapp".

Mit seinem langjährigen Motto "Beständigkeit, Beständigkeit, Konzentration " hat der 75-jährige von Kanel massgeblich zum weiteren Verkaufserfolg der Uhrenserie, die unter dem Swatch Group Markendach nach Rolex, Omega und Cartier die viertgrösste ist, beigetragen. 2005 wurde die Swatch Group von ihrem Namen abgelöst. Eine Uhr, die damals 3'000 Fr. kostete, kostet jetzt 3'010 Fr., weil die MwSt. in der Schweiz inzwischen erhört wurde.

Preiskorrekturen gab es im Inland nur aufgrund von Währungsschwankungen (Benchmark ist der Schweizer Preis), aber auch dort relativ vorsichtig. Um die Bezahlbarkeit ihrer Uhren zu unterstreichen, haben sowohl Longines als auch Nestlé in diesem Jahr neue Uhrenmodelle auf den Markt gebracht, die leicht unter der Marke von CHF 1000. Dies ist bei Longines eine Quarz-Uhr mit einem neuen, hochgenauen Uhrwerk, bei uns wird der Standort als "Uhr für das Abitur" beworben, wobei die Rückgravur im Kaufpreis enthalten ist.