Die japanischen Städte, insbesondere Tokio, verfügen über ein ausgezeichnetes öffentliches Verkehrssystem. Erst nach Mitternacht gehen die öffentlichen Verkehrsmittel für einige Stunden in den Schlafmodus. Zufälligerweise eilen die Menschenmassen, die gerade einen fröhlichen Nacht in einem Restaurant, Karaoke oder einer Kneipe verbracht haben, nach 0:00 Uhr morgens mit dem letzten Nachhausezug.
Die Toeido-Linie in Tokio ist die längste in Gebrauch. Diejenigen, die zu spat sind, verbringen die Übernachtung in einem Kapselhotel, gehen die ganze Zeit durch oder nehmen ein teures Taxidienst nach Hause. Laut NHK News verkehrt in der Großstadt Nagoya die U-Bahn-Linie Higashiyama nun freitags und abends vor Feiertagen bis 1:15 Uhr.
Die Linie Higashiyama übertrifft damit den Toeido in Tokio und stimuliert den Wettbewerb um die längste Nutzungsdauer des Landes. Nagoyas Bürgermeister Takashi Kawamura begrüßt die Innovation: "Es wird gesagt, dass die Übernachtung in Nagoya früher zu Ende geht. Die Zeit zwischen 0:00 Uhr und 2:00 Uhr morgens ist für sie die profitabelste Zeit.
Nach jahrelanger Inaktivität findet auch in Tokio ein Umdenken statt. Im Hinblick auf die Sommerspiele 2020 haben die Stadtverwaltungen am Samstagmorgen einen Nachtbus zwischen den großen Nachtclubs von Shibuya und Roppongi eingeführt, der einjährig getestet wird (Asia Mirror berichtete). Doch nach einer günstigen Anfangsphase ist die Nachfrage nach dem Nachtbus zwischen Shibuya und Roppongi zurückgegangen, wie der Yomiuri Shimbun berichtet.
Kritiker meinen, dass der Nachtbus einfach zu Unrecht entworfen wurde. Die aktuelle Entwicklung des Tokioter Nachtbusses wird die steigende Nachfrage nach einem vernünftigen Nachtverkehrssystem voraussichtlich nicht ändern.
In der japanischen Metropole Tokio gibt es keine alte Stadt und kein Stadtzentrum im Sinn der europaweiten Stadtentwicklung, Bahnhöfe sind die Orte, an denen sich die Menschenansammlungen und das Trubel von Gaststätten und Geschäften abspielen. Tokyo zeigt keine konkrete Planungen, wirkt viel zu groß und hat wenig klassiche Sehenswürdigkeiten, aber die eigentliche Faszination liegt im Detail: geballte Neonschilder und stilisierte Geschäfte, Landschaftsgärten, Tempeln und Schreinen, vielfältiges Angebot in den zahllosen Gaststätten, insbesondere die Japsen selbst und ihre Lebensweise.
Interessanteste Touristengebiete sind Chiyoda, Chuo, Minato, Shibuya, Shinjuku und Taito.