Mit Ventura ist die schweizerische Uhrmachermarke der Spitzenklasse zurück. Mit der SPARC MGS hat die erste "Manufacture électronique" für qualitativ hochstehende digitale Uhren kürzlich eine Uhr vorgestellt, die wieder einmal neue Maßstäbe im Bereich des Uhrendesigns gesetzt hat. Hannes Wettstein und Pierre Nobs, Gründer von Ventura, arbeiten seit fast zwei Dekaden zusammen. Eine weitere, von Pierre Nobs inspirierte Besonderheit: Auf das Uhrenglas wurde eine Metalleinlage aufgebracht, die nicht nur optisch den Eindruck erweckte, die Zeigermechanik nach außen zu verschieben, sondern vor allem dazu dienten, das Uhrenglas vor Stößen und Schrammen zu schützen.
Das Besondere an der "Manufacture électronique" von Ventura ist neben dem speziellen Designkonzept, dass das Unternehmen einen anderen Weg eingeschlagen hat als die übrige Uhrmacherkunst, die sich zunehmend auf die traditionellen mechanischen Uhren konzentriert. Pierre Renggli, Vorsitzender der Allgemeinen Schweizerische Uhrenindustrie AG (ASUAG), fasste 1983 zusammen: "Die Krise der Schweiz hat mit dem triumphalen Vormarsch der elektronischen Uhren begonnen.
"Die 1989 gegründete Ventura GmbH und die Konzentration auf hochwertige Elektronikuhren besetzt nach wie vor eine hochspezialisierte Nische. Während die Zusammenarbeit zwischen Ventura-Gründer Pierre Nobs und Hannes Wettstein geprägt war von avantgardistischem Design, erfolgte mit dem SPARC fx eine technologische Umwälzung.
Die Entwicklung der automatischen Digitaluhr von Ventura musste in eine angemessene Weise gebracht werden. Die erste Ventura Uhr, die `'Watch Flemming Bo Hansen''', die 1989 in die ständige Designsammlung des Museums of Modern Art New York integriert wurde, fungierte als "Modell". Die quadratische Flüssigkristallanzeige kombinierte Hannes Wettstein mit einem Rundgehäuse und betonte damit das Drehelement der MGS (Micro-Generator System)-Automatik.
Die SPARC fx war vom Design her wesentlich edler als andere Quarz-Uhren, deren Zifferblatt als Sichtfenster in das Uhrengehäuse eingelassen war. Dabei präsentierte die Firma wettstein ein Design, das wie ein minimales rechtwinkliges Uhrenglas ohne Einfassung aussah und ohne Versatz in das Edelmetallarmband mündete. Formell wird das spätere LCD-Modell SPARC px in der Longitudinalansicht dargestellt: Das Gerät verläuft wie ein keilförmiger Rahmen nach oben, dessen Unsymmetrie durch die nach oben versetzt angeordnete Darstellung des Bildschirms akzentuiert wird: das Gerät ist nach oben umrahmt.
Da die generatorbetriebenen SPARC-Modelle aufgrund der begrenzten Stromversorgung nur Zeit und Daten mit wenigen Abschnitten anzeigen konnten, wurde 2003 mit der v-tec Alpha ein komplett neues Multifunktionsuhrenkonzept entwickelt. Die Bedienung sollte komplett über ein von Ventura entwickeltes Bediensystem und einen Scrollers erfolgen, der wie eine Computermaus abläuft.
Die Spontaneität von Hannes Wettstein, diesen Roller zu beschützen, aber zugleich freizulegen, war das Ergebnis: der "Wettstein Knick", ein künftiges Wahrzeichen der Gehäuse-Geometrie dieser Armbanduhr, die Ventura zu einer Kult-Marke machte. Der v-matic II (2004) und der V-Tec Kappa (2007) wurden unter der Leitung von Hannes Wettstein und Projektmanager Simon Husslein entwickelt, der seit der SPARC fx im Jahr 2000 eine führende Rolle im Uhrendesign für Ventura einnimmt.
Für die Graphik des LCD-Displays des v-tec Alpha und seiner Nachfolgemodelle hat er seine eigene Typografie entwickelt. So wurde die Entstehung einer Typografie, die aus alphanumerischen Schriftzeichen eine ästhetisch trennbare geometrische Schreibweise macht, zu einem kompromisslosen und grafischen Meisterwerk, das eine unmissverständliche und Ventura typische Digitalzeitanzeige erzeugt. Hannes Wettsteins viel zu frühes Ableben übernahm seine langjährigen Begleiter das schwierige Nachlassrecht.
Venturas neuester Nachwuchs, der SPARC MGS, wurde nun unter der Regie von Simon Husslein geboren und erhielt mehrere Vorbilderpreise. Das SPARC MGS stellt erneut eine absolute Neuheit dar: Das Funktionsprinzip eines automatischen Digitalwerks des SPARC fx und die EasySkroll-Technologie der v-tec Alpha wurden nun in einer Uhr kombiniert.
Die automatische Digitaluhr MGS des MGS wurde von Anfang an neu entwickelt und ist nun in der Lage, genügend Energie für den Einsatz der multifunktionellen EasySkroll-Technologie zu erzeugen. Das von Pierre Nobs erfundene Konzept, das automatische Werk MGS neben dem Display zu platzieren, wurde patentiert. Das von Ventura konzipierte System kontrolliert ein ausgeklügeltes Energiemanagementsystem; ein Fühler stellt sicher, dass das LC-Display verlischt, wenn die Uhr über einen längeren Zeitraum nicht betätigt wird.
Das Atelier Hannes Wettstein benutzte die speziell entwickelte Typografie für die LCD-Ziffern. Das SPARC MGS ist in seiner Geometrie komplizierter geworden. Groß, Mann, modern ist Ventura. Der Begriff selbst steht für Freude, die ich auch bei meiner etwas zarteren, goldfarbenen Ventura Miss V, wenn ich zu der Zeit mit einem Schielen beginne, spüre.