Aus diesem Grund hat Maduro die Vier-Tage-Woche zu Beginn des Monates bestellt: Also soll es jetzt eine Änderung der Zeitzone korrigieren. Maduro ist jedoch nicht der Erste, der auf diese Art und Weise eine Lösung für die Wirtschaftsprobleme eines Staates findet. Seither ist das Jahr nicht sieben Autostunden vor der Zeit in Deutschland, sondern nur noch 6,5 Zeit.
In einem besonders schwierigen Umfeld wechselte der Inselland Samoa zum Jahresende in eine andere Zeitzone: Da wurde der Dreißigste Dezemmer vollständig abgesagt, weil das Bundesland eine eigene zeitliche Zone nach Ost und damit über die Datumslinie gesprungen ist. Anstelle das Erdenland zu sein, in dem die Sonnenuntergänge dauern - das war bis dahin der touristische Slogan der kleinen Stadt - geht die Zeit an jedem neuen Tag zuerst auf.
Diese Veränderung war auch ökonomisch begründet, da Simoa seit diesem Zeitpunkt die gemeinsame Ziellinie mit seinem bedeutendsten neuseeländischen Partner hat. Früher lagen die Inselbewohner Auckland und Wellington 23 nach. So ist Maduro gewissermaßen im Modetrend und doch recht retro: Venezuela hat letztmalig seine Time-Zone unter dem damals amtierenden Staatspräsidenten Hugo Chávez geändert - seither laufen die dort gezeigten Wahren 6,5 Std. hinter den bosnischen.
Der Startschuss für das weltweit grösste Zeitreisexperiment fiel in den 1970er Jahren, als Industrienationen wie Deutschland und die USA beschloss, mindestens für einige wenige Monaten im Jahr in eine andere Uhrzeitzone zu wechseln: Die Veränderung damals war auch energiesparend und war ein Ergebnis der Erdölkrise. Arbeiter, die eine Std. früher aufgestanden sind und mit der eigentlichen Tätigkeit begonnen haben, sollten weniger Kunstlicht und damit weniger Strom verbrauchen.
Die Umsetzung hat sich in der Realität jedoch als wirtschaftlich weitgehend sinnlos erwiesen. Und das nicht nur, weil die Umsetzung für die Beteiligten manchmal schwierig ist. Kürzlich haben Wissenschaftler der Uni Erlangen die psychologischen Auswirkungen des Zeitwechsels untersucht und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Zufriedenheit der Menschen in der Zeit nach dem Wandel deutlich abnimmt.
Auch die DAK weist auf schwerwiegende gesundheitliche Probleme durch den jährlichen Wandel hin: In den drei Tagen nach der Sommerzeitumstellung steigt die Anzahl der Herzinfarkten, meldet das Unternehmen nach einer Statistik. Die Änderung der Zeitzonen sollte den Venezuelern wenig nutzen. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass dies Maduro von seiner Vorstellung abhalten wird, da er, wie sein Amtsvorgänger Chavéz, gern selbstständig entscheidet.